„Die Frau meines Vaters“ – Erinnerungen an Ulrike Meinhof! – Lesung und Gespräch mit Anja Röhl im TTZ Marburg
Die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) Kreis Marburg-Biedenkopf und die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ )Marburg laden ein:
Ulrike Marie Meinhof (1934-1976), „Konkret“-Kolumnistin und spätere Mitbegründerin der „Roten Armee Fraktion“, ist im Hessischen, in Weilburg, aufgewachsen und hat kurze Zeit in Marburg studiert. Angeblich wurde sie hier auch in die illegale KPD aufgenommen, die sie 1964 wieder verließ. Die öffentliche Erinnerung an sie befasst sich vor allem mit den sechs letzten Jahren ihres Lebens, von 1970 bis 1976: die RAF-Zeit. Ihre Aktivitäten in der Bewegung gegen die atomare Aufrüstung und ihre zeitweilig große journalistische Wirkung verschwinden dahinter.
Anja Röhl, eine Stieftochter Ulrike Meinhofs, die ihre Kindheit und Jugend bei ihr verbrachte, verzichtet darauf, in die zeitgeschichtlichen Debatten um die RAF einzugreifen. Sie hat 2013 im Verlag Nautilus Erinnerungen an die Jahre davor veröffentlicht: „Die Frau meines Vaters“. Nur im ersten und oberflächlichen Hinblick erscheint dieses Buch zunächst eher persönlich. Dann aber zeigt es seine politische Dimension: die bedrückende Atmosphäre der fünfziger und sechziger Jahre, der Adenauerzeit und des Weiterwirkens einer faschistischen Vergangenheit. Aus dem, was sie damals wahrnahmen, zogen junge Menschen später Konsequenzen, die Vielen heute nicht mehr nachvollziehbar sind.
Am Sonntag, den 13. März 2016, 11 bis 13 Uhr, liest Anja Röhl in einer Matinee im Wintergarten des TTZ Marburg (Software-Center 3) aus ihren Erinnerungen an Ulrike Meinhof, deren Todestag sich im Mai zum vierzigsten Mal jährt.
Nachtrag: Im Nachgang an die Veranstaltung erschien ein Zeitungsartikel in der Oberhessischen Presse zu unserer Veranstaltung mit Anja Röhl.