Angriff in Marburg auf das Mahnmal für alle Opfer rassistischer Gewalt
An folgender Stelle dokumentieren wir die Erklärung der Plattform Solidarität şimdi zu den Angriffen auf das Mahnmal für alle Opfer rassistischer Gewalt “Memoria”, welches in der Nacht vom 23. auf den 24. April 2021 mutwillig zerstört worden ist. Ein Bericht zu den Ereignissen findet sich auch auf der Seite der Oberhessischen Presse.
Angriff auf Mahnmal für alle Opfer rassistischer Gewalt – Plattform Solidarität Şimdi fordert Konsequenzen
Marburg. In der Nacht von Freitag auf Samstag haben Rechte das Mahnmal für die Opfer rassistischer Gewalt am Friedrichsplatz angegriffen. “Der feige Angriff zeigt wie wichtig dieses Mahnmal für Marburg ist. Wir verurteilen diesen Akt der Gewalt zutiefst. Umso stärker werden wir uns für das Mahnmal, für die Umbenennung der Bismarckstraße und gegen Rassismus in Marburg einsetzen”, so Dilara Bingöl, Sprecherin der Plattform Solidarität Şimdi.
Am 19. Februar 2020 ermordete der Attentäter Tobias Rathjen in Hanau 10 Menschen aus rassistischen Gründen. Aktivist:innen hatten das Denkmal “Memoria” des Marburger Künstlers Alexeir Diaz Bravo zum 1. Jahrestag des Anschlags am Friedrichsplatz aufgestellt. “Wir fordern seit über einem Jahr die Errichtung eines solches Denkmals und die Umbenennung der Bismarck-Straße in Mercedes-Kirpacz-Straße. Die Stadt hat nichts gemacht. Deswegen haben wir das selbst in die Hand genommen”, erklärte Bingöl.
Die Tat zeige auch, wie dringend die öffentliche Anerkennung des Denkmals durch die Stadt sei. Bereits im Vorfeld hatte die Initiative Vertreter:innen der Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung zu einem vor Ort Termin eingeladen. Sie hofft nun, dass dieser Termin bald zu Stande kommt und bei der nächsten Stadtverordnetenversammlung entsprechende Beschlüsse gefasst werden. Um den dafür notwendigen öffentlichen Druck weiter hochzuhalten hat die Plattform Solidarität Şimdi eine Petition gestartet, die unter dem Link http://change.org/solidaritätsimdi unterzeichnet werden kann.
Zudem ruft Bingöl die Marburger:innen dazu auf, in den kommenden Tagen auf die Straße zu gehen, um die Forderungen zu unterstützen. “Der Kampf gegen Rassismus und für soziale Gerechtigkeit gehören zusammen. Deswegen führt die Demonstration zum 1. Mai vom Jugendbündnis diesem Jahr vom DGB Haus zum Mahnmal am Friedrichsplatz. Zum antifaschistischen Gedenken an die Zerschlagung der Gewerkschaften findet am 02 Mai um 12 Uhr eine Kundgebung am Friedrichsplatz statt. Die Demonstration zum Tag der Befreiung vom Faschismus um 15 Uhr am 08. Mai wird vom Erwin-Piscator-Haus ebenfalls zum Mahnmal laufen”, fasste sie die Aktivitäten zusammen.
Plattform Solidarität Şimdi Marburg