Aus der Geschichte lernen: Arbeiterbewegung und Antirassismus

Aus der Geschichte lernen: Arbeiterbewegung und Antirassismus

Wer sich mit der Geschichte des rassistischen Justizsystem der USA beschäftigt, der stößt irgendwann auf den Fall der sogenannten “Scottsboro Boys”. Er ist ein grauenhaftes “Musterbeispiel” für ein zutiefst rassistisches System, aber auch für die Kraft der Solidarität.

Die Scottsboro Boys waren neun männliche, afroamerikanische Jugendliche zwischen 12 und 20 Jahren. Sie wurden 1931 beschuldigt zwei weiße Mädchen auf einem durch Alabama fahrenden Güterzug vergewaltigt zu haben. Zu Unrecht, wie Beweise deutlich machten. In einem ersten, eintägigen (!) Prozess wurden 8 der 9 Angeklagten zum Tode verurteilt. Die Kommunistische Partei der USA erhob öffentlich Protest gegen das rassistische Urteil. Sie stellte juristische Beistand und erwirkten eine Aufhebung des Urteils. Im Zuge einer langen juristischen Auseinandersetzung kam es schlussendlich doch zu sehr langen Haftstrafen.

Doch der Protest der Kommunistischen Partei, in Form juristischer Hilfe, aber auch Demonstrationen für die Freilassung der Scottsboro Boys, bleibt im “Gedächnis” der amerikanischen Arbeiterbewegung. Die CPUSA hatte unter den schwarzen Arbeitern & Arbeiterinnen Alabamas erheblichen Rückhalt, weil sie als konsequenter Kämpfer für die Gleichstellung auftrat. Entgegen der, gerade in Alabama der 1930er, rassistischen Mehrheitsmeinung, erhoben weiße und schwarze Mitglieder der Kommunistischen Partei ihre Stimme. Sie zeigen uns, gerade in Zeiten des Zulaufs für rassistische Parteien auch durch Arbeiter, dass Solidarität, Antifaschismus und Antirassismus untrennbar zur Arbeiterbewegung gehören.

Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Scottsboro_Boys

Buchtipp: Red, Black, White: The Alabama Communist Party, 1930-1950. https://peoplesworld.org/…/red-black-and-white-the-communi…/

[Bild: Schwarze u. Weisse Mitglieder der CPUSA demonstrieren für die Freilassung der Angeklagten]