Ein Abiturient berichtet – Siebter Erfahrungsbericht über die “Folgen von Corona” in Marburg!

Ein Abiturient berichtet – Siebter Erfahrungsbericht über die “Folgen von Corona” in Marburg!

In den nächsten Tagen veröffentlichen wir auf unserer Homepage sowie auf Facebook und Instagram, im Ramen einer gemeinsamen kleinen Kampagne mit unseren Genossinnen und Genossen der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) Marburg, verschiedene Erfahrungsberichte über die “Folgen von Corona” in Marburg.

Ein Abiturient berichtet:

“Es ist geschafft. Die schriftlichen Abiturprüfungen in Hessen sind geschrieben.

Auch ich mache dieses Jahr mein Abitur. Für uns in Hessen kam die Schließung gelegen, da die Prüfungen hier ziemlich früh stattfinden. Daher war der Unterricht bereits so gut wie abgeschlossen und alle Klausuren geschrieben. Die freigewordene Zeit konnte man so für das Lernen verwenden. Uns wurden auch keine Aufgaben mehr gestellt und man konnte mit den Lehrern mit Hilfe von E- Mails korrespondieren. Für die Prüfungen wurde an unserer Schule großflächig desinfiziert und darauf geachtet, dass mindestens zwei Meter Abstand zwischen den Prüflingen ist. Auch wurden die Schüler auf die nun freigewordenen Räume verteilt. Ansonsten fanden die Prüfungen normal statt.
In anderen Bundesländern gestaltet sich die Lage da schon schwieriger. Wichtiger Unterricht ist ausgefallen. Dies müssen die Abiturienten dann zuhause selbst nachholen, was gerade in sozial schwächeren Familien wesentlich schwieriger ist als in einem Akademikerhaushalt. Außerdem müssen viele noch weiter Aufgaben erfüllen und sogar Online Klausuren schreiben. Eine normale Vorbereitung aus das Abitur dürfte sich so als schwierig erweisen.

Auch darf man nicht vergessen, dass jedes Zusammenkommen in größeren Gruppen über eine längere Zeit ein Infektionsrisiko darstellt. Die Schulen haben zwar die größtmöglichen Anstrengungen unternommen, um dieses Risiko zu minimieren, bei 300.000 Abiturienten deutschlandweit und mindestens zwei Prüfungen pro Person wird es aber zwangsläufig zu Infektionen kommen, besonders dadurch, dass Schutzausrüstung zurzeit Mangelware ist. Damit werden Menschenleben aufs Spiel gesetzt.

Ein Durchschnittsabitur wäre dieses Jahr absolut sinnvoll. Dieser Jahrgang ist bereits jetzt nicht mehr mit den vorherigen zu vergleichen, da macht das Durchschnittsabitur auch keinen großen Unterschied mehr, zumal nur 1/3 der Abiturnote aus den Prüfungen hervorgeht. Dafür wären Schüler und Lehrer aber vor Infektion geschützt.