Ein Schüler berichtet – Erster Erfahrungsbericht über die “Folgen von Corona” in Marburg!
In den nächsten Tagen veröffentlichen wir auf unserer Homepage sowie auf Facebook und Instagram, im Ramen einer gemeinsamen kleinen Kampagne mit unseren Genossinnen und Genossen der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) Marburg, verschiedene Erfahrungsberichte über die “Folgen von Corona” in Marburg.
Ich bin 14 Jahre alt, bin in der 8. Klasse und gehe auf das Gymnasium Philippinum in Marburg. Seit gut zwei Wochen sind wir jetzt nun vom normalen Schulunterricht befreit und sollen uns selbst zuhause unterrichten und uns den Schulstoff aneignen.
Die Schulunterlagen und die Aufgaben, die zu erledigen sind, bekommen wir über die Cloud der Schule zugeschickt, jedoch läuft das Ganze nicht ohne Probleme. So ist oft die Cloud so überlastet, dass es Minuten dauert, bis man auf die Dokumente zugreifen kann oder überhaupt in die Cloud reinkommt. Dazu ist alles so unübersichtlich gestaltet, dass man manchmal Minuten daran sitzt, die gewünschten Arbeitsblätter zu drucken, geschweige denn zu finden. Über die Cloud werden auch Fristen für die jeweiligen Aufträge festgelegt. Die gemachten Aufträge haben wir dann innerhalb dieser Fristen abzugeben, ansonsten wirke das sich negativ auf die Schulnote aus. Oft stelle ich mir die Frage, wie es Schülern gehen würde in der Situation, die vielleicht nicht aus einem akademischen Haushalt kommen und auch nicht die Möglichkeit haben, über WhatsApp seinen oder ihren Mitschülern nach Hilfe oder den Lösungen zu fragen, wenn sie mal nicht weiterkommen.
Zu allem Genannten kommt noch hinzu, dass oft auch allein die Menge an Aufträgen in manchen Fächern sogar anmaßend sind, jedoch hatten wir als Klasse die Möglichkeit, uns über WhatsApp bei unserer Klassenlehrerin zu beschweren, sodass sie es den anderen Lehrern mitteilt, in der Hoffnung, dass sie unser Empfinden beherzigen werden. Was in dieser Zeit meinen Mitschülern (mit Zugang zu WhatsApp) und mir enorm hilft und ohne was wir auch total aufgeschmissen wären, ist Solidarität in Form von sich gegenseitig in der Klassengruppe helfen und sich an die Fristen und Aufträge zu erinnern, bei denen man auch schnell durcheinanderkommt.