Pressemitteilung der Fraktion Marburger Linke & Piraten
OHNE KULTUR WIRD’S STILL!!
Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freundinnen und Freunde,
wir alle haben in den vergangenen Wochen auf unterschiedlichen Kanälen von drohenden Kürzungen im kulturellen Bereich erfahren. Vor kurzem wurde zudem deutlich, dass auch Träger der Gemeinwesenarbeit um den sozialen Frieden in unserer Stadt fürchten – die ersten Einschnitte sind bereits spürbar, und sie könnten erst der Anfang sein.
Wir müssen dem entschieden entgegentreten! Denn – wie Rio Reiser es treffend besang – „Allein machen sie dich ein.“
Vor diesem Hintergrund möchten wir unser Statement zu den befürchteten Kürzungen abgeben – aktuell auch anlässlich des öffentlichen Hilferufs des KFZ:
Solidarität mit allen Kulturschaffenden in Marburg – vielfältige, kreative und verbindende Kultur erhalten und schützen!
„Ohne Kunst und Kultur wird’s still“ – dieser Slogan aus der Zeit der Corona-Pandemie hat bundesweit Aufmerksamkeit erregt. Bis heute macht er unmissverständlich deutlich, welche Bedeutung Kultur für eine Gesellschaft hat.
Das Schöne ist: Kultur gehört zu den kommunalen Aufgaben, bei denen Städte großen eigenen Gestaltungsspielraum haben. In Marburg ist durch das Zusammenwirken unterschiedlichster Akteure eine Vielfalt gewachsen, die unsere Stadt lebendig, kreativ und zukunftsfähig macht. Genau das gilt es zu bewahren und zu schützen.
Dabei dürfen wir nicht vergessen: Die Beschäftigten im soziokulturellen Bereich arbeiten oft mit übergroßem persönlichem Engagement – häufig mit unbezahlten Überstunden, die sich spätestens im Rentenalter schmerzhaft bemerkbar machen. Ihre Forderungen nach fairer Bezahlung und Anerkennung sind längst überfällig.
Die Hilferufe des KFZ am 10.09.2025 und bereits zuvor durch das Open Eyes Filmfestival verdeutlichen, dass Kultur in Marburg dringend Unterstützung braucht. Solidarität mit den Kulturschaffenden bedeutet, sie nicht gegeneinander auszuspielen, sondern das breite Angebot für unterschiedliche Gruppen zu sichern.
Wer hier den Rotstift ansetzt, verkennt die enorme Bedeutung von Kultur für unsere Stadtgesellschaft: Sie ist Ausdruck unserer Identität und der Kitt, der uns zusammenhält. Kultur trägt zu Integration bei, sie unterhält, sie provoziert und regt zum Nachdenken an. Sie schafft Räume für Dialog und Begegnung – spielerisch und kreativ.
Ähnlich wie der Sport lebt auch die Kultur in großen Teilen vom ehrenamtlichen Einsatz. Dieser unbezahlbare Beitrag darf nicht gefährdet werden. Kürzungen in diesem Bereich wären fahrlässig und unverantwortlich.
Denn: Ohne Kultur wird es still – auch in Marburg!
Marburger Linke & Piraten. Tanja Bauder-Wöhr, Anja Kerstin Meier-Lercher