Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in Marburg – Zur Kundgebung am 8. Januar 2020

Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in Marburg – Zur Kundgebung am 8. Januar 2020

Da die Luxemburg-Liebknecht-Demonstration in Berlin wegen Corona dieses Jahr kleiner ausfallen musste hat die SDAJ Marburg und die DKP, gemeinsam mit weiteren Bündnispartner*innen, am Samstag, den 9. Januar 2021, in Marburg die Kundgebung “Luxemburg, Liebknecht – Sozialismus statt Krise!” zum Gedenken an Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und alle anderen ermordeten und verfolgten Sozialist*innen veranstaltet.

Wir danken allen Teilnehmer*innen und Unterstützer*innen. Vielen Dank für die tollen Reden, u. a. von Björn (SDAJ), Yusuf (SDS), Malte (Arbeitsgemeinschaft für gewerkschaftliche Fragen), der DIDF-Jugend sowie Björn (SDAJ) und Georg Fülberth (DKP).

Erinnern heißt kämpfen!

Wir erinnerten und gedachten heute der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Dabei erinnerten wir vor allem daran, wofür sie zeitlebens aktiv kämpften: Frieden, Demokratie und Sozialismus. Außerdem hielten wir fest, dass auch heute noch die Bedingungen spürbar vorherrschen, für deren Überwindung sie kämpften: Gefahr von Krieg, Militarismus und Faschismus. Und auch heute befinden wir uns in einer tiefgreifenden Wirtschaftskrise die, verstärkt durch die Folgen der Corona-Pandemie, die Existenzbedingungen von Millionen von Menschen gefährdet. Deshalb lasst uns gemeinsam ein kämpferisches Jahr 2021 führen:

  • Kampf gegen Militarismus und Völkerhass. Denn Aufrüstung ist nur Kriegsprovokation und Verschwendung von Ressourcen und Menschenleben. Rassismus dient nur den Herrschenden!
  • Kampf gegen die Krise. Denn Wirtschaftskrisen sind im Kapitalismus vorprogrammiert! Die Produktion muss von den Werktätigen demokratisch geplant werden statt sie der Anarchie des Marktes zu überlassen!
  • Kampf für Demokratie. Denn wir brauchen Demokratie wie die Luft zum Atmen. Ohne demokratische Bestimmung durch die ganze werktätige Bevölkerung bedeutet Freiheit, Gerechtigkeit und Völkerfreundschaft.

Vielen Dank an alle, die zusammen mit uns unseren Genoss*innen gedacht haben.

 

Wir dokumentieren an dieser Stelle die Rede der SDAJ Marburg:

DER HAUPTFEIND JEDES VOLKES STEHT IN SEINEM EIGENEN LAND!

Der Hauptfeind des deutschen Volkes steht in Deutschland: der deutsche Imperialismus, die deutsche Kriegspartei, die deutsche Geheimdiplomatie. Diesen Feind im eigenen Lande gilt es zu bekämpfen im politischen Kampf, zusammenwirkend mit dem Proletariat der anderen Länder, dessen Kampf gegen seine heimischen Imperialisten geht.” Dieses Zitat stammt von Karl Liebknecht, und dieses Zitat ist heute wie damals zum Zeitpunkt seiner Ermordung immer noch aktuell und relevant. Warum aber ist dieses Zitat aber immer noch aktuell?

Die Geschichte zeigt, das Wirtschaftskrisen im Kapitalismus immer wieder regelmäßig auftreten, und das der imperialistische Krieg noch nie eine verbotene Option als Ausweg aus der Krise für die herrschende Klasse war. Der wirtschaftliche Abschwung vor dem ersten Weltkrieg wurde durch den Ausbruch des Krieges so abgefedert, und auch die große Depression, die Wirtschaftskrise 1929 endete 10 Jahre später mit dem 2. Weltkrieg in einen imperialistischen Krieg. Auch damals wie heute herrschten Existenzängste und Nöte, auch damals gingen Unternehmen pleite und Beschäftigte landeten auf der Straße und waren von Armut und Verelendung bedroht, und auch damals wie heute war und ist die Kriegsgefahr real und bedrohlich!

Wir sehen das an den weltweiten Rüstungsausgaben letztes Jahr, den letztes Jahr wurden 1917 Milliarden US Dollar für Rüstung ausgegeben, und auch die deutsche Bundesregierung rüstet kräftigt auf! Das Militäretat steht im Bundeshaushalt der Bundesregierung mit 46,9 Milliarden an dritter Stelle, obwohl in der aktuellen Wirtschaftskrise und Pandemie dieses Geld an anderen Stellen sehr viel dringender benötigt wird!! Wir sind wie Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg Antimilitaristen und gegen den imperialistischen Krieg, denn dieser Krieg ist nicht unser Krieg!!!

Die herrschende Klasse hat damals vor über 100 Jahren  die arbeitende Bevölkerung an die Front geschickt, wo sie sinnlos in den Schützengräben und an den Kriegsfronten massenweise starben und eine Barbarei sondergleichen durchleben mussten.

Dieser Krieg, wurde nicht für das „Vaterland“, nicht für das Volk und erst recht nicht im Interesse der arbeitenden Klasse geführt, die einzigen Menschen die aus diesem Krieg einen Nutzen ziehen waren die deutschen Unternehmen und das deutsche Bürgertum, die von der Rüstungsproduktion und von denen neuen Zugang an Ressourcen und Absatzmärkten profitieren konnten.

Aber für die arbeitenden Bevölkerung bedeutet der Krieg einzig und allein nur Massensterben, Hungersnöte, Verluste, Schmerz und Verluste.

Die deutschen ,französischen, russischen, britischen, amerikanischen und osmanischen Arbeiter in Soldatenröcke hatten untereinander mehr gemeinsame Interessen, als sie  jemals mit ihren Kriegsherren und ihrer nationalen Kapitalistenklasse je haben könnten.

Auch in die Kriegsproduktion wurde unnötig und sinnlos menschliches Leben, menschliche Arbeitskraft, Ressourcen und Zeit verschwendet, den in einer besseren und friedlichen Welt braucht niemand Panzer, Kanonen, Gewehre oder Kriegsschiffe, wenn man  unsere Zeit und Arbeit in viel sinnvollere Projekte stecken wie in Krankenhäuser, Schulen, Universitäten, Kitas und in den sozialen Wohnungsbau.

Auch heute ist es nicht anders als damals. Auch heute ist der imperialistische Krieg immer noch ein möglicher Ausweg aus der Krise für das kapitalistische Ausbeuterregime, und auch immer noch werden die Interessen der Banken der Konzerne über die Interessen der Mehrheit der Bevölkerung gestellt. Milliardenpakete und Finanzspritzen werden in die Sanierung von Banken gesteckt, um diese zu „retten“. Der deutsche Staat zahlt milliardenschwere Rettungsgelder an Unternehmen der deutschen Automobil- und Luftfahrtsindustrie, und diese Unternehmen vernichten massive Arbeitsplätze und schicken abertausende Beschäftige in die Existenznot, während parallel dazu Millionendividenden an Aktionären dieser Unternehmen ausgezahlt.

Grade in Zeiten von Pandemie und Wirtschaftskrise, muss sich die arbeitende und lernende Jugend organisieren um die Kriegsgefahr abzuwehren, und dafür zu sorgen das die Lasten dieser Krise wir nicht tragen müssen, den die Reichen müssen für diese Krise zahlen, den diese habe auch diese verursacht und auch zu verantworten!! Deswegen nach wie vor :

DER HAUPTFEIND STEHT IM EIGENEN LAND!