An dieser Stelle dokumentieren wir die Pressemitteilung der VVN-BdA Hessen.
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Hessen, der Deutsche Gewerkschaftsbund Hessen-Thüringen und die „Féderation Internationale des Resistants“ fordern die Hessische Landesregierung auf, den 8. Mai 2020 zum Feiertag zu erklären. An diesem Tag jährt sich die Befreiung Deutschlands vom Faschismus zum 75. Mal.
In einem gemeinsamen Brief an den hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier hatten Silvia Gingold, Sprecherin der VVN-BdA Hessen, FIR-Generalsekretär Dr. Ulrich Schneider und der Stellvertretende Vorsitzende des DGB Hessen-Thüringen, Sandro Witt, am 27. Januar 2020 erklärt: „Der 8. Mai markiert aus unserer Sicht gleichermaßen den Sieg von Menschlichkeit und Demokratie in Europa, aber gibt uns eben auch einen Auftrag für die Gegenwart. Aus diesem Auftrag an uns alle ergeht unsere Bitte an Sie und die hessische Landesregierung, zu prüfen, ob der 8. Mai in Hessen für das Jahr 2020 zum gesetzlichen Feiertag erklärt werden könnte. In Zeiten, in denen Rassismus, Antisemitismus und völkisches Gedankengut immer stärker um sich greifen und selbst ernannte Alternativen die liberale Demokratie in Frage stellen, in diesen Zeiten ist es wichtig, entsprechende Zeichen zu setzen.“
Bis jetzt hat die Hessische Staatskanzlei weder auf diesen noch auf einen Nachfassbrief der VVN-BdA vom 18. März 2020 geantwortet. Unterstützung für das Vorhaben signalisierte der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann. Er wies darauf hin, dass der 8. Mai in einigen europäischen Ländern bereits als Feier- und Gedenktag begangen werde. Ein gesetzlicher Feiertag, den viele politische Akteure auch für Deutschland forderten, sei als Tag der Verständigung gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenhass ein wichtiges Zeichen.
Insbesondere angesichts der im Zuge der Corona-Krise zu erwartenden Absagen offizieller Feierlichkeiten in Deutschland zum 8. Mai 2020 ist die Aufwertung dieses Gedenktags zum Feiertag ein wichtiges öffentliches Signal, findet der hessische Landesverband der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten.
In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gilt der 8. Mai schon seit einigen Jahren als offizieller Gedenktag, seit kurzem auch in Bremen. “Angesichts des faschistischen Terroranschlags jüngst in Hanau und der Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walther Lübcke im Juni 2019 sollte die hessische Landesregierung im Kampf gegen Neofaschismus in vorderster Reihe stehen”, meint Sylvia Gingold, VVN-BdA Hessen.